Friesland glaubt.

Beauftragter für den interreligiösen Dialog im Landkreis Friesland

Der Landkreis Friesland hat zum 1. November 2021 Bruder Franziskus Aaron RGSM als Beauftragten im Ehrenamt für den interreligiösen Dialog ernannt. Die Beauftragung endet zum 31. Oktober 2026. Zuvor war er bereits seit dem 1. Dezember 2020 kommissarisch mit der Aufgabe betraut.

Aufgaben des Beauftragten:

  • Verstetigt die interreligiöse und interkulturelle Kommunikation auf Ebene des Landkreises Friesland,
  • bemüht sich um einen Neustart bzw. Ausbau bestehender Netzwerke und Kommunikationsebenen,
  • initiiert die Gründung eines „Rates der Religionsgemeinden“ Friesland,
  • initiiert Begegnungs- und Informationsmöglichkeiten für Interessierte an einem Interreligiösen Dialog,
  • schlägt Brücken zwischen Religionsgemeinden, der Verwaltung des Landkreises und der örtlichen Kommunen,
  • begegnet konstruktiv der Erwartung vieler Migranten, Religion sei staatlich gebunden und verstärkt die Integration von Migranten, da sie die religiöse Bindung und die Identifikation über ein Bekenntnis anerkennt,
  • vertritt den Landkreis im Arbeitskreis Religionenhaus Friesland-Wilhelmshaven und in überörtlichen Netzwerken der Interreligiösen Kommunikation,
  • da sich Religionsgemeinschaften sich nicht an kommunale Grenzen orientieren, soll
    auch der Austausch mit den umliegenden Kreisen und kreisfreien Städten
    gesucht werden,
  • ist Ansprechpartner für Stellungnahmen für die Beantragung von Projektmitteln.

Kontakt zum Beauftragten:

Br. Franziskus, mobil 0176.340 82 760 oder per Mail bruderfranziskus@frieslandglaubt.de

Postanschrift: Rogate-Kloster, Haus der Diakonie, Weserstraße 192, 26382 Wilhelmshaven-Bant

Weitere Informationen: Frieslandglaubt.de


Friesland glaubt — auf zunehmend vielfältige Weise (Stand 2020)

Friesland glaubt. Laut dem Zensus 2011 gaben mehr als 70 Prozent der gut 98 000 Einwohner des Landkreises Friesland an, einer christlichen Kirche anzugehören. Der überwiegende Teil davon (61,9 Prozent) bekannte sich als evangelisch, 9,2 Prozent als katholisch. Doch die Dominanz der evangelischen Kirche ist nicht mehr selbstverständlich, nicht einmal mehr die der christlichen Kirchen insgesamt. Vor allem in den Städten auch im Landkreis wird die Glaubenslandschaft vielgestaltiger. In Schortens beispielsweise waren nach dem Zensus 2011 noch 55,4 Prozent der Einwohner evangelisch und 8,7 katholisch. 2020 lag nach Angaben der Stadt der Anteil der Evangelischen nur noch bei 46,8, der Katholiken bei 8 Prozent. Der Anteil derer, die konfessionslos sind, keine Angaben machen oder einer anderen Glaubensgemeinschaft angehören, stieg von 35,9 auf 45,2 Prozent. Statistisch nicht erfasst sind die Muslime, für deren Bevölkerungsanteil es auch bundesweit nur Schätzwerte gibt. Diese liegen bei mehr als sechs Prozent. Der Anteil der Muslime ist infolge der Zuwanderung von Geflüchteten aus dem Nahen Osten und aus Ländern des Balkans deutlich gestiegen. Die größte Herkunftsgruppe stellen aber nach wie vor die Türkei-stämmigen Muslime dar.

Religion und Politik in Friesland

Einflüsse von außen und politische Entwicklungen haben im Lauf der Geschichte immer wieder die Glaubenslandschaft auch an der Küste geprägt und verändert. Kaiser Karl der Große (747/48-814) verband die Unterwerfung der zwischen Nordsee und Harz ansässigen Sachsen mit einem Christianisierungsprogramm, zu dessen Umsetzung er angelsächsische Mönche einsetzte. Einer von ihnen, Willehad, wurde 787 Bischof unter anderem für die friesischen Gaue Rüstringen, Östringen, Wangerland und Norderland mit Sitz in Bremen. Erste Kirchen aus Holz entstanden im 9. Jahrhundert — unter anderem in Hohenkirchen, die zur Mutterkirche des Gaus Wanga und Sendkirche für die umliegenden Kirchen von Mederns, Minsen, Tettens,  Middoge,  Wiarden,  Wüppels,  Oldorf  und  Wangerooge wurde. In der Sendkirche tagte das Sendgericht, das Synoden-Gericht. Die ab dem 12. Jahrhundert aus Stein auf hoher Wurt erbauten Kirchen dienten nicht nur sakralen Zwecken, sondern auch als Versammlungsstätte und als Schutz vor Sturm, Fluten und bewaffneten Feinden.

Die Reformation — Beginn religiöser Vielfalt in Friesland

Die Reformation kennzeichnet das Ende eines einheitlich organisierten Christentums auch im Nordwesten. Die katholische Kirche war für Jahrhunderte nicht mehr präsent. Doch anders als in der Grafschaft Oldenburg konnte sich in Ostfriesland der lutherische Protestantismus nicht durchsetzen, es kam zu einem Nebeneinander und zeitweise Gegeneinander mit dem Calvinismus. Auch die Täuferbewegung breitete sich in Ostfriesland aus. Da eine starke Zentralgewalt fehlte, entschieden die einzelnen lokalen Herrscher, welche Konfession tonangebend wurde. Im Jeverland fiel zu Zeiten Fräulein Marias die Entscheidung zugunsten der Lutheraner, doch in den Herrschaften Kniphausen und Gödens zugunsten der Reformierten — weshalb die Gemeinde in Accum, die zur Herrschaft Kniphausen gehörte, bis heute als einzige im Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven dem reformierten Bekenntnis anhängt.

Religiöse Toleranz und Bevölkerungspolitik in Friesland

In der Herrlichkeit Gödens nutzten lokale Regenten, die Familie von Frydag, ihre Befugnisse zu einem Akt der religiösen Toleranz. Dahinter stand aber auch das Interesse, Menschen in die dünn besiedelte Region zu locken, um die nach Eindeichungsmaßnahmen 1544 gegründete Planstadt Neustadtgödens als aufstrebenden Handelsort zu beleben. Unter den ersten Siedlern waren mennonitische Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden. Lutheraner, Reformierte, Katholiken und Juden kamen hinzu.
Der dänische König Christian V., der die Grafschaft Oldenburg geerbt hatte, verband ebenfalls religiöse Toleranz mit bevölkerungspolitischen Interessen. Als er 1681 begann, bei Varel eine Festungsanlage mit Seehafen errichten zu lassen, waren auch Katholiken und Juden als Siedler willkommen. Als die Festung 15 Jahre später wieder aufgegeben wurden, siedelten sich die meisten der jüdischen Bewohner in der Stadt Varel an.

Klöster aus Zeiten vor der Reformation

Auf dem Gelände der 8,78 Hektar großen Parkanlage im Westen von Schortens befinden sich die Reste des 1769 abgebrochenen Wehrturms des Klosters Oestringfelde und das sogenannte Steinhaus, heute Gebäude des Regionalen Umweltzentrums (RUZ).
Nach ihrem Sieg über die Rüstringer bauten die Oestringer 1175 zum Dank an die Mutter Gottes eine prächtige Kirche in „loco uppen velde“. Bei der Kirche entstand ein Chorherrenstift mit Grundbesitz in der näheren Umgebung. Die Chorherren, die nach den Regeln der benediktinischen Weltgeistlichkeit lebten, stammten aus wohlhabenden Familien und dem heimischen Adel. Aufgrund ihrer Bildung und ihrer Kenntnisse hatten sie großen Einfluss auf die geistige und wirtschaftliche Entwicklung in Oestringen. Im Kloster entstand die sogenannte Oestringer Chronik, die einzige mittelalterliche Chronik des Jeverlandes, von der heute nur noch zum Teil abweichende Abschriften erhalten sind.

Nach der Pestepidemie erhielt um 1350 der Dominikanerorden  in Norden die verlassenen Gebäude um ein Dominikanerinnenkloster zu errichten.  Der Bau des rund 50 Meter hohen Turms wurde mit Landesmitteln der Östringer vollendet. Das Kloster wurde als Wehrbau und Versammlungsort genutzt. So wurde dort 1540 der Oestringer Vertrag zwischen Maria von Jever und Graf Enno II. von Ostfriesland ausgehandelt, der den Kleinkrieg zwischen beiden beilegte.
Graf Johann VII. von Oldenburg hob das Kloster 1577 auf, 1609 ließ Graf Anton Günter von Oldenburg mit dem Abbruch der Gebäude beginnen.

1839 kaufte der großherzogliche oldenburgischen Hofrat Heinrich Georg Ehrentraut das Gelände mit den Gebäuderesten, legte einen Garten, den heutigen Klosterpark, an und bildete mit den 1844 bei Ausgrabungen gefundenen Granitsteinen den Grundriss des Klosterturmes nach. Nach 1900 wurde das ehemalige Klostergut nach und nach zerstückelt und verkauft. Einen Teil des Geländes erwarb die damalige Gemeinde Schortens. Der Klosterpark wurde 1985 unter Landschaftsschutz gestellt.

Standort: Klosterpark Oestringfelde, Ginsterweg 10, 26419 Schortens, Klosterpark-Freunde.de

Standorte der Klosterhöfe in Bockhorn:

  • Klosterhof Bredehorn, Klosterhof, 26345 Bockhorn-Bredehorn
  • Klosterhof Grabhorn, Am Klosterhof, 26345 Bockhorn-Grabstede
  • Klosterhof Jührden, Jührdenerfelderstraße 2, 26345 Bockhorn-Jührdenerfeld
  • Klosterhof Lindern, Straße nach Lindern, 26345 Bockhorn-Grabstede

Im Bockhorner Ortsteil Bredehorn („Vredehorn – Ort des Friedens“) bauten die Johanniter 1319 ein Kloster. Der Johanniterorden, der seinen Ursprung in Jerusalem hatte, widmete sich dem Dienst an Kranken und Armen und kultivierte das Land. Über Zypern, Rhodos und Malta kam der Orden nach Deutschland. Zum Kloster Bredehorn gehörten die vier Klosterhöfe Bredehorn, Lindern, Jührden und Grabhorn. Nach der Reformation zog Graf Anton I. von Oldenburg die Klosterhöfe 1530 ein und setzte zur Verwaltung seiner Klosterhöfe sogenannte Klostermeyer als Gutsverwalter ein. Später gingen die Klosterhöfe in den Privatbesitz der Klostermeyer über.

Der letzte Prior des Klosters Bredehorn, Theilo Röben, wurde erster evangelischer Geistlicher in Varel. Das Kloster wurde abgerissen. Die Steine wurden zum Bau des Neuenburger Schlosses verwendet. Am Klosterhof Grabhorn gibt es heute einen Ruheforst als Bestattungsplatz.

Konflikte und Rückschläge in Friesland

Toleranzedikte und Schutzbriefe der regionalen Herrscher für religiöse Minderheiten schlossen Konflikte, Diskriminierung und Schikanen nicht aus. In Varel wurde den dort lebenden Juden erst 1793 der Bau einer Synagoge gestattet.
Selbst in Neustadtgödens waren die Handwerkergilden nur Christen zugänglich. 1782 wurden die Fenster jüdischer Einwohner eingeworfen, nachdem die Juden anlässlich des Purimfestes lärmend der Verjagung des Judenfeindes Haman gedacht hatten. Ihnen mussten aber Entschädigungsgelder gezahlt werden.
In Jever konnten Katholiken wie auch Juden erst ab 1779 auf Betreiben des Fürsten Friedrich-August von Anhalt-Zerbst ihre Religion offen ausüben. Zwar gab es schon im späten 16. Jahrhundert vereinzelt Spuren jüdischen Lebens in der Stadt, doch eine dauerhafte Ansiedlung begann erst in den 1690er Jahren. Sie war aber immer wieder Rückschlägen durch den Widerstand der Ständevertretung und der lutherischen Kirchengemeinde ausgesetzt. Ungeachtet der fürstlichen Anordnung kam es 1782 zu Ausschreitungen gegen Mitglieder der jüdischen Gemeinde. Und Jahrzehnte vor der NS-Zeit und der völligen Zerstörung der 1880 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung eingeweihten Synagoge an der Wasserpfortstraße am 9. November 1938 gab es mehrfach antijüdische Aktionen.

Jüdische Erinnerungsstätten

Jüdische Gemeinde Jever: Die Geschichte der Jüdischen Gemeinde Jever reicht bis vor das 16. Jahrhundert zurück. Sie endet mit der völligen Zerstörung der Synagoge an der Großen Wasserpfortstraße am 9. November 1938 und den anschließenden Deportationen der jüdischen Einwohner Jevers. Nur zwölf der im Jahr 1938 in Jever lebenden 50 Juden konnten sich durch Flucht ins Ausland retten.

Ein Grundstücksverzeichnis von 1587 erwähnt einen Judenkirchhof vor den Toren der Stadt. Erstes Indiz für eine dauerhafte Niederlassung von Juden in Jever gibt ein Schutzbrief des Anhalt-Zerbster Fürsten Carl Wilhelm vom 25. Juli 1698 für den in Jever ansässigen Meyer Levi und seine Familie. Er durfte in der Herrschaft Jever, die damals zu Anhalt-Zerbst gehörte, sein Gewerbe ausüben, handeln und hausieren, aber keine Immobilien kaufen. Meyer Levi mietete ein Haus in der Neuen Straße und betrieb dort ein Gebrauchtwaren- und Bankgeschäft.

Nach dem Tod Carl Wilhelms 1718 verschlechterte sich die Lage der inzwischen auf fünf Familien angewachsenen Juden. Der Schutzbrief wurde nicht verlängert, bei einem Militäreinsatz zum Laubhüttenfest 1732 wurden die Laubhütten zerstört. Die Juden wurden später ausgewiesen. Die jüdische Familie Feilmann blieb jedoch in der Stadt.

Erst ab 1776 wurde die Lage wieder besser. Am 9. Mai 1776 wurde in der Herrschaft Jever Reformierten, Katholiken und auch Juden die freie Ausübung ihrer Religion gewährt. Am 29. September 1779 konnte die kleine jüdische Gemeinde an der Schlachtstraße/Ecke Lohne in einer ehemaligen Scheune ihr erstes Bethaus einweihen. 21 Jahre später wurde an der Großen Wasserpfortstraße ein Grundstück für eine Synagoge erworben, die 1802 eingeweiht wurde. 1880 musste sie einem größeren Neubau im orientalisierenden Stil weichen. Diese galt lange als schönste und größte Synagoge weit und breit. Darüberhinaus wurde eine jüdische Volksschule eingerichtet. Als immer mehr jüdische Kinder an den öffentlichen Schulen angemeldet wurden, wurde die Schule zu einem Religionsinstitut. Bis 1900 wuchs die jüdische Gemeinde auf 219 Personen an und stellte vier Prozent der Gesamtbevölkerung der Stadt.

Standort GröschlerHaus, Große Wasserpfortstraße 1926441 Jever

Im September 2014 wurde im Erdgeschoss des 1954 auf dem früheren Synagogen-Grundstück errichteten Neubaus das GröschlerHaus eröffnet, benannt nach den beiden letzten Vorstehern der Jüdischen Gemeinde Jever, den Brüdern Hermann (1880-1944 im KZ Bergen-Belsen) und Julius Gröschler (1884-1944 in Auschwitz). Die Initiative ging auf ein 1979 am Mariengymnasium Jever begründetes Projekt zur Erforschung der NS-Geschichte zurück.

Das GröschlerHaus ist Bestandteil der Initiative „Erinnerungsorte in Friesland” des Zweckverbandes Schlossmuseum Jever. Der Zweckverband, den der Landkreis Friesland, die Stadt Jever und der Jeverländische Altertums- und Heimatverein e.V. Jever bilden, ist auch Träger des Hauses.

Das GröschlerHaus will Artefakte der zerstörten Synagoge präsentieren, die beim Abriss eines Schuppens im Hof gefunden wurden. Es versteht sich jedoch nicht als Museum mit Exponaten zur jüdischen Kultur, sondern als Informations- und Veranstaltungszentrum zur Jüdischen Geschichte und zur Zeitgeschichte der Region, die ein breiteres Themenspektrum über die NS-Gewaltherrschaft hinaus umfassen. Zielgruppen und Kooperationspartner sind Schulen und Erwachsenenbildung. Der regionalen Öffentlichkeit und den Touristen sollen Angebote unterschiedlicher Art gemacht werden. Über geeignete Materialien, Medien und Veranstaltungen sollen geschichtliches Wissen und Meinungsbildung unterstützt werden.

Standort Jüdischer Friedhof Jever, Schenumer Straße, 26441 Jever

Der jüdische Friedhof im Ortsteil Hohewarf liegt an der Straße von Jever nach Cleverns. Er wurde 1779 angelegt und 1841 erweitert. Auf dem Friedhof befinden sich heute noch 220 Grabsteine. Der Älteste stammt aus dem Jahr 1796, der bislang Jüngste von 1982. Dieser trägt den Namen von Fritz Levy, der als der letzte Jude von Jever gilt. Ein Mahnmal, das sein Bruder Erich gestiftet hatte, erinnert an die ehemaligen jüdischen Bürger Jevers, die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden oder sich durch Flucht und Auswanderung in Sicherheit brachten. In der NS-Zeit wurden fast alle Grabsteine umgestoßen und zahlreiche Grabumfriedungen beschädigt. Nach 1945 wurde der Friedhof wieder hergerichtet. Der Friedhof wird von der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Jever gepflegt. Im Büro der Kirchengemeinde am Kirchplatz sowie bei der Stadtverwaltung ist ein Schlüssel für den Friedhof erhältlich.

Standort Gedenkstein für Familie Solmitz, Jeversche Straße 16, 26419 Schortens

Für Schortens ist keine größere jüdische Gemeinde nachgewiesen. Aus der NS-Zeit ist nur die Familie Solmitz bekannt, die 1926 von Jever nach Heidmühle zog. Max Solmitz hatte an der Jeverschen Straße 16 eine Metzgerei gekauft, die er aufgrund des wachsenden wirtschaftlichen Drucks und der Boykottmaßnahmen der örtlichen Nationalsozialismus Ende 1934 verkaufte. Solmitz fand in Cloppenburg eine Anstellung. Er und seine Frau Paula fielen dem Holocaust zum Opfer. An sie erinnert ein Gedenkstein, der am 8. Mai 2018 am ehemaligen Haus der Familie an der Jeverschen Straße 16 angebracht wurde.

Standort Jüdischer Friedhof Schortens, Menkestraße, 26419 Schortens
  
Der Friedhof an der Menkestraße wurde von 1908 bis 2014 belegt. Der Kaufmann Magnus Kariel aus Bant (heute Wilhelmshaven) hatte am 2. Februar 1905 in Heidmühle ein Grundstück erworben. Auf diesem Grundstück wurde 1908 eine erste Beisetzung vorgenommen und das Grundstück als Friedhof eingeweiht. Im Februar 1910 ging das Grundstück an die Israelitische Gemeinde Wilhelmshaven über.Zunächst waren die Toten der jüdischen Gemeinden der Jadestädte Wilhelmshaven und Rüstringen in Jever beigesetzt worden. 1903 teilte die jüdische Gemeinde Jever mit, dass künftig für Leichen aus Wilhelmshaven kein Platz mehr vorhanden sei. Der Plan, auf dem städtischen Friedhof in Wilhelmshaven ein Areal für die jüdische Gemeinde abzutrennen, hatte sich ebenfalls aus Platzgründen nicht umsetzen lassen. In der NS-Zeit wurde der Friedhof zeitweise zerstört. 45 Grabsteine blieben erhalten. Ob die damals durcheinander geworfenen Grabsteine heute an ihrem ursprünglichen Standort stehen, ist unklar. Die letzte Bestattung fand 1959 statt.

Standort: Synagoge Neustadtgödens, Kirchstraße 47, 26452 Neustadtgödens

In Neustadtgödens entfaltete sich jüdisches Leben auf Initiative von oben: Nach Anlegen eines Zielhafens am Jadebusen sollte die Herrlichkeit Gödens im 16. Jahrhundert durch eine Handelsstadt an Bedeutung gewinnen. Deshalb öffnete die Familie von Frydag als Besitzer der Herrlichkeit die Neustadt für Angehörige religiöser Minderheiten. Zeitweise war jeder vierte der rund 800 Bewohner jüdischen Glaubens. Sie genossen volle Bürgerrechte, gehörten dem Gemeinderat an und engagierten sich auch im Schützenverein, bei der Freiwilligen Feuerwehr und sogar im Kriegerverein. In diesem toleranten Klima entstand bis 1852 auch die Synagoge an der Kirchstraße 47 — ein in Architektur umgesetzter Ausdruck von Selbstbewusstsein und Integration. Angedeutete Halbsäulen, Rundbogenfenster und Spitzgiebel entsprechen ganz dem Planungsentwurf des preußischen Hofbaumeisters Karl Friedrich Schinkel für Kirchen in Landstädten.

Der Niedergang begann mit dem Wachsen der Marinebasis Wilhelmshaven, die auch auf die jüdische Bevölkerung von Neustadtgödens Sogwirkung ausübte. 1933 lebten dort nur noch zwölf Juden. Angesichts zunehmender Repressalien verkaufte die Gemeinde die Synagoge an einen Farbenhändler, Anfang 1938 fand der Abschiedsgottesdienst statt. In der Pogromnacht des 9. November 1938 blieb die Synagoge an der Kirchstraße unversehrt. Die letzten Mitglieder der Gemeinde wurden ins Konzentrationslager Sachsenhausen verschleppt. Als letzter wurde im Februar 1945 der mit einer Christin verheiratete Alfred Weinberg ins KZ Theresienstadt deportiert. Er überlebte. Er ist auf dem jüdischen Friedhof beigesetzt.
Das Gebäude der Synagoge wurde nach 1945 als Wohngebäude und von 1962 bis 1986 als Feuerwehrhaus genutzt. Danach ließ die Gemeinde Sande das Haus mit öffentlichen Mitteln restaurieren.

2002 wurde die ehemalige Synagoge erneut verkauft. Seit 2015 ist das Erdgeschoss an bestimmten Tagen nach Absprache und im Rahmen von Führungen durch Neustadtgödens zugänglich. Eine Ausstellung zur jüdischen Geschichte und ihrer Synagoge vom Ende des 17. Jahrhunderts bis zur Deportation und Ermordung der letzten jüdischen Einwohner 1941/42 wurde eingerichtet. Ein offenes Erinnerungsbuch gedenkt der jüdischen Bürger, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden.

Standort Jüdischer Friedhof Neustadtgödens, Marienburg, 26452 Sande

Im Januar 1708 baten die jüdischen Familien Neustadtgödens um die herrschaftliche Genehmigung zur Anlage eines Friedhofes. Bis dahin hatten sie ihre Toten auf dem Friedhof in Wittmund bestattet. Graf Burchard Philipp von Frydag wies ihnen ein Grundstück auf dem sogenannten Maanlande an der Chaussee von Neustadtgödens nach Schloss Gödens zu. 1764 wurde der Friedhof erweitert. In der NS-Zeit wurden die Gräber abgeräumt. Nach 1945 wurden die Grabsteine zurückgebracht. 84 sind erhalten. Die meisten stehen heute nicht mehr an der ursprünglichen Stelle. Seit 1960 ist der Friedhof Eigentum des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden noch vier Bestattungen statt, die letzte im Jahr 1982.

Standort Jüdische Gemeinde Varel, Arbeitskreis Juden in Varel, Schüttingstraße 13, 26316 Varel

Um 1680 wurde am Vareler Siel eine dänische Seefestung angelegt, die Christiansburg. Da König Christian V. auch Juden Religionsfreiheit versprach, siedelten sich seit 1686 auch jüdische Familien an. Als die Festung 15 Jahre später wieder aufgegeben wurde, zogen die meisten der jüdischen Familien, vermutlich acht, nach Varel. Ihre Zahl nahm im 18. Jahrhundert zu: im Frühjahr 1760 wurden 15 jüdische Familien mit zusammen 70 Personen gezählt, 1769 waren es 90 Personen, 1793 63. Um die Zeit war Varel die größte jüdische Gemeinde im Oldenburger Land. Mehrere Gesuche um die Erlaubnis, eine Synagoge zu errichten, lehnte die Landesherrschaft zunächst ab. So wurden die Gottesdienste in Privathäusern gehalten, bis ab ein Haus am Haferkamp als Bethaus genutzt werden durfte. Das Haus wurde 1843 abgerissen.

Am 28. Juli 1848 konnte die jüdische Gemeinde an der Osterstraße ein Synagogengebäude mit rund 60 Männerplätzen einweihen, die Frauen fanden auf der Empore Platz. Angeschlossen war eine jüdische Schule mit der Lehrerwohnung. Bis zu ihrer Zerstörung am 10. November 1938 war die Lebensmittelpunkt der Gemeinde, die bis zu 100 Mitglieder hatte. Soweit sie nicht auswandern oder fliehen konnten, wurden sie nach der Beginn der NS-Herrschaft rechtlich und gesellschaftlich diskriminiert und ausgegrenzt, ihr Besitz wurde „arisiert“. Die letzten in Varel lebenden Juden waren im Jüdischen Altenheim an der Schüttingstraße 13 untergebracht. Sie wurden im Oktober 1941 bzw. im Juli 1942 in die Ghettos „Litzmannstadt“ und Theresienstadt oder in die Vernichtungslager Auschwitz und deportiert, einige von ihnen weiter in die Vernichtungslager Auschwitz und Kulmhof  deportiert. Keiner der Deportierten hat überlebt. Nach dem Krieg kehrte eine überlebende Varelerin jüdischen Glaubens in ihre Heimatstadt zurück: Johanne Titz, geb. Weinberg war als Partnerin einer jüdisch-christlichen „Mischehe“ den Deportationen in die Vernichtungslager entgangen. Das Grundstück der zerstörten Synagoge wurde 1948 mit einem Privathaus bebaut.

Auf dem gegenüber liegenden öffentlichen Schulgrundstück wurde 1990 ein Mahnmal mit der Gedenktafel für die zerstörte Synagoge errichtet. Daneben stellte der Arbeitskreis „Juden in Varel“ Anfang November 2014 eine zusätzliche Informationstafel zur Geschichte der Synagoge auf. 2016 folgte eine Gedenktafel mit den Namen, Geburts- und (soweit bekannt) Todesdaten der ermordeten Bewohner des jüdischen Altenheims an der Schüttingstraße 13. Am Mahnmal finden alljährlich im November Gedenkveranstaltungen aus Anlass der Pogromnacht 1938 statt. Der Fußweg zwischen der Osterstraße und der Bürgermeister-Heidenreich-Straße wurde 1999 in Synagogenweg umbenannt.

Der 2014 gegründete Arbeitskreis „Juden in Varel“ hat einen Stadtplan erarbeitet, der zeigt, wo bis zur NS-Zeit Juden lebten und einen historischen Stadtrundgang zum Thema zusammengestellt. Hauptanliegen des Vereins ist die Entwicklung des Hauses der Familie Weinberg, an der Schüttingstraße 13 zu einem außerschulischen Gedenk- und Lernort. Er soll im Herbst 2021 eröffnet werden.

Standort Jüdischer Friedhof Varel-Hohenberge, Neuwangerooger Straße, 26316 Varel

Der rund 1800 Quadratmeter große Friedhof an der Neuwangerooger Straße im Ortsteil Hohenberge wurde von 1702 bis 1942 belegt. 1711 durfte die jüdische Gemeinde ihn einzäunen. Er war bis Ende des 18. Jahrhunderts der einzige jüdische Begräbnisplatz im Oldenburger Land. Der älteste erhaltene Grabstein datiert von 1777.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden etliche Grabsteine für den Bau der Flakstellungen in Schreibung und am Vareler Hafen missbraucht. Nach dem Krieg wurden 120 wieder aufgefundene Grabsteine aufgestellt. Der Friedhof wurde saniert. Seit 1960 befindet er sich im Besitz des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen.  

Ein Vareler als Kirchengründer

Doch nicht nur Angehörige anderer Religionen und Konfessionen stießen immer wieder auf Misstrauen und Ablehnung. Auch innerhalb der protestantischen Bekenntnisgemeinschaft wurden Konflikte erbittert ausgetragen. Das betraf seit den Anfängen der Reformation nicht nur Lutheraner und Reformierte, die sich wiederum gleichermaßen gnadenlos gegen die Täuferbewegung wandten. Ablehnung und Feindschaft bekam auch die 1840 gegründete Baptistengemeinde in Jever zu spüren. Maßgeblichen Anteil an dieser Neugründung hatte ein gebürtiger Vareler: Johann Gerhard Oncken (1800-1884), der aber in jungen Jahren seine Heimatstadt verlassen hatte und als Kaufmannslehrling in England mit der methodistischen Erweckungsbewegung in Berührung gekommen war. Zurück in Deutschland, wandte er sich dem Baptismus zu, der zu jener Zeit erst auf dem europäischen Kontinent Fuß fasste. Die von ihm 1834 in Hamburg gegründete Gemeinde wurde zur Keimzelle vieler Baptistenkirchen in ganz Europa — auch der in Jever, die ihrerseits wiederum bei der Gemeindegründung nach 1843 in Onckens Heimatstadt Varel Pate stand.

Mennoniten in Friesland

Die Geschichte der Mennoniten beginnt mit der Täuferbewegung, die um 1525 in Zürich im Umfeld der Schweizer Reformation entstand. Anders als Luther und Zwingli praktizierten sie ausschließlich die Erwachsenentaufe. Die Täuflinge sollten sich bewusst für den Glauben entscheiden. Außerdem kritisierten sie die bestehenden Kirchen. Als Gefahr für Staat und Kirche wurden sie auch mit Unterstützung von lutherischer und reformierter Seite verfolgt.

Nach Neustadtgödens kamen holländische Anhänger der Täuferbewegung, benannt nach Menno Simons, unter anderem als Deicharbeiter. Als die Herrlichkeit Gödens den Mennoniten nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) Gemeinschaftsschutzbriefe ausstellte, bekamen sie weiteren Zustrom aus den Niederlanden, Emden und Leer. Die mennonitische Gemeinde Neustadtgödens wurde zur größten in Ostfriesland. Seit 1709 besaß sie ein eigenes Bethaus. 1741 durfte sie als letzte christliche Konfession im Ort an der Brückstraße (Brückstraße 33, 26452 Sande-Neustadtgödens) eine eigene Kirche bauen. Ab Ende des 18. Jahrhunderts nahm die Zahl der Gemeindemitglieder jedoch stark ab. 1841 wurde in der Kirche zum letzten Mal gepredigt. Seit 1893 gilt die Gemeinde als erloschen.

Der schlichte, im Stil des Klassizismus gehaltene Ziegelbau wurde 1994 saniert. Er steht heute unter Denkmalschutz und wird als Café genutzt.

Beginn des Dialogs im Landkreis Friesland

Die Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der Bau des Kriegshafens in Wilhelmshaven und vor allem Flucht und Vertreibung am Ende des Zweiten Weltkriegs brachten Tausende Menschen unterschiedlichen religiösen Bekenntnisses nach Friesland. Ab den 1960er Jahren kamen mit Arbeitsmigranten aus der Türkei erstmals auch in größerer Zahl Muslime in die Region. Die religiöse Landschaft wurde vielfältiger.

Gleichzeitig wurde die Schuld an der Vertreibung und Vernichtung der jüdischen Gemeinden und der ihnen angehörenden Menschen bewusster — und der dadurch entstandene Verlust für die Gesellschaft insgesamt. Nicht nur im Gedenken an die Shoah und bei der Sicherung der Spuren jüdischen Lebens sind sich Vertreter der unterschiedlicher christlicher Kirchen nähergekommen. Ökumenische Zusammenarbeit ist vielerorts mittlerweile an der Tagesordnung. Evangelisch-lutherische und katholische Gemeinden, Freikirchen und Neuapostolische Kirche feiern gemeinsam Gottesdienste, laden zu Andachten und Musikveranstaltungen ein, sind im Gespräch miteinander. Der wanderländische Pilgerweg verbindet Kirchen unterschiedlicher Konfessionen.

Vereinzelt und sporadisch gibt es auch Kontakte zu Muslimen, auf Gemeindeebene bislang aber überhaupt nicht. Der interkonfessionelle Dialog ist auf einem Weg, der interreligiöse muss erst noch beginnen.

Hintergrund und Grundlagen für den Dialog im Landkreis Friesland

Im Folgenden soll über die Grundlagen Arbeit des Beauftragten und die Aufgaben und Zielsetzungen des interreligiösen Dialogs in Friesland informiert werden.

Der Dialog zwischen den Religionen und ihren Gemeinden kann erheblich zum gesellschaftlichen Frieden, zum Abbau von Spannungen und zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements beitragen. Der interreligiöse Dialog hat große Chancen auf eine gelingende Kommunikation, wenn er auf Augenhöhe und in gegenseitiger Wertschätzung, Verlässlichkeit sowie im respektvollen Miteinander der Teilnehmenden stattfindet.

Es geht dabei nicht um die Feststellung von Trennendem zwischen den Religionsgemeinschaften, sondern um die Suche nach Gemeinsamkeiten und die Stärkung der Zivilgesellschaft und der Demokratie. Auch das Erarbeiten gemeinsam getragener Problemlösungsansätze wird gefördert und angeregt.

Der interreligiöse Dialog findet auf verschiedenen Ebenen statt. Er ist nicht auf einen intellektuellen Austausch zwischen religiösen Würdenträgern und theologisch geschulten Kräften begrenzt, sondern er findet im Idealfall zwischen möglichst vielen Angehörigen der Religionen, der Geschlechter und Weltanschauungen statt, die die Verständigung mit dem Ziel gesellschaftlichen und sozialen Friedens wollen.

Nicht erst nach den antisemitischen bzw. rassistischen Anschlägen von Halle und Hanau ist die Notwendigkeit eines Stärkung der Handliungsfähigkeit von ausgleichenden Kräften innerhalb der Religionsgemeinschaften und der einzelnen Communitys gegeben. Auch für diese Aufgaben soll die Ernennung eines Beauftragten des Landkreises dienen.

Zudem sollen Persönlichkeiten in den friesländischen Religionsgemeinschaften stärker vernetzt werden, die die Ideen eines gesellschaftlichen Miteinanders auf der Basis unseres Grundgesetzes, der Freiheit der Religionsausübung, der Demokratieförderung und des gesellschaftlichen und sozialen Friedens stützen. Eine positiv orientierte Arbeitsweise des interreligiösen Dialogs, wie er beispielsweise im „Berliner Forum der Religionen“ praktiziert wird, könnte auch für Friesland richtungweisend sein.

Interreligiöser Dialog braucht das gegenseitige Interesse, Respekt vor den Überzeugungen der Anderen, Gesprächs- und Begegnungsmöglichkeiten, Kontinuität und Verlässlichkeit, vertrauensbildende Maßnahmen, Offenheit und Entwicklungsperspektiven. Vorraussetzungen sind auch die Bereitschaft, Trennendes auszuhalten, identifizierbare Ansprechpartner zu benennen und Verabreden einer Arbeitsform für einen Dialog auf Augenhöhe miteinander.

Der 2018 gegründete „Arbeitskreis Religionenhaus“ hatte angeregt, ehrenamtliche Beauftragte für den interreligiösen Dialog in Friesland und Wilhelmshaven zu benennen, um eine bessere Kommunikation zu initiieren. Damit solle insbesondere die Kommunikation zwischen den jüdischen, yezidischen, den muslimischen und christlichen Gemeinden verbessert werden.

Ziele des interreligiösen Dialogs in Friesland:

  • Verstetigung des interreligiösen Dialogs auf Ebene des Landkreises.
  • Neustart bzw. Ausbau bestehender Netzwerke und Kommunikationsebenen.
  • Gründung eines „Rates der Religionsgemeinden Friesland“, auch in Kooperation mit Wilhelmshavener Gemeinden.
  • Begegnungs- und Informationsmöglichkeiten initiieren für Interessierte an einem Interreligiösen Dialog.
  • Brücken bauen zwischen Religionsgemeinden und der Verwaltung des Landkreises und der örtlichen Gemeinden sowie zur Stadt Wilhelmshaven.
  • Vertretung des Landkreises im Arbeitskreis Religionenhaus und in überörtlichen Netzwerken der interreligiösen Kommunikation
  • Unterstützung und Beratung von Institutionen und Initiativen die der Integration von Migranten dienen.
  • Ansprechpartner der Religionsgemeinden für Stellungnahmen für Beantragungen von Drittmitteln.

Liste vollständig?

Fehlt Ihre Gemeinde bzw. Ihre Gemeinschaft in der folgenden Auflistung? Dann schicken Sie bitte gern eine Mail an bruderfranziskus@frieslandglaubt.de mit den Angaben (Name/Anschrift/Ort/Homepage/Mailadresse/Telefonnummer), damit diese hier eingepflegt werden können und öffentlich sichtbar sind. Vielen Dank!

Evangelisch-lutherische Kirche in Friesland

Ev.-luth. Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven
Olympiastraße 1, 26419 Schortens, 04421/774492691, info@kirche-am-meer.de, kirche-am-meer.de

Der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven erstreckt sich von der Nordseeinsel Wangerooge über den gesamten Landkreis Friesland und die kreisfreie Stadt Wilhelmshaven. Von den 31 Gemeinden mit rund 80 000 Gemeindegliedern liegen 20 im Landkreis Friesland — kleine, ländlich geprägte Gemeinden ebenso wie größere, städtische. Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien sind ebenso selbstverständlich wie Hilfen mit dem Diakonischen Werk Friesland-Wilhelmshaven.

Äußere Wahrzeichen sind vor allem die Kirchen. Die einen – erbaut auf hoher Wurt – boten schon den Menschen im Mittelalter Schutz vor Fluten und Unwetter. Andere halfen den durch die Industrialisierung und später durch die Wirren des Zweiten Weltkriegs entwurzelten Menschen, eine neue Heimat zu finden.
Der Landkreis Friesland ist nicht zuletzt Urlaubsregion. Die Kirchen öffnen den Besuchern in den Sommermonaten die Türen, laden ein zu Führungen und Konzerten, die die historischen Orgeln zum Klingen bringen. Das gilt vor allem für Wangerooge und das Wangerland. Dort können Interessierte die Kirchenlandschaft auf dem Wangerländischen Pilgerweg erkunden.

Ev.-luth. Kirchengemeinde Jever
Kirchenbüro: Am Kirchplatz 1, 326441 Jever, 04461/93380, kirchenbuero@stadtkirche-jever.de, kirche-am-meer.de/kirchengemeinden/friesland/jever

Die Kirchengemeinde Jever hat rund 7.000 Gemeindeglieder. Sie ist in drei Pfarrbezirke unterteilt. Zum dritten Pfarrbezirk gehört auch das wangerländische Kirchdorf Wiefels. Dort und in der Stadtkirche finden regelmäßig Gottesdienste statt. Neben den Kirchen besitzt die Kirchengemeinde drei Gemeindezentren. Im Gemeindehaus an der Südseite des Kirchplatzes befindet sich neben Gruppen- und Sitzungsräumen das Kirchenbüro. Im ehemaligen Pfarrhaus von Wiefels treffen sich Jugendgruppen und Seniorenkreis. Im Gemeindehaus Zerbster Straße stehen weitere Gruppenräume zur Verfügung.

Standort Stadtkirche Jever, Am Kirchplatz 13, 26441 Jever
Die heutige Kirche wurde 1964 gebaut, klar getrennt und doch verbunden mit der erhaltenen Apsis der alten, 1736 errichteten und 1959 niedergebrannten Kirche mit dem historischen Edo-Wiemken-Denkmal. Die Kirche ist im Sommer von 8 Uhr bis 18 Uhr und im Winter von 8 Uhr bis 17 Uhr verlässlich geöffnet.

Standort St.-Annen-Kapelle, Wittmunder Straße 3, 26441 Jever:
Die 1610 erbaute St.-Annen-Kapelle ist das älteste erhaltene Gotteshaus in Jever. Bei ihrem Bau wurden vermutlich auch Ziegelsteine aus dem Abbruch des Klosters Oestringfelde verwendet. Der Altaraufsatz wurde 1703 im bäuerlichen Stil bemalt. Der Mittelteil ist zusammengesetzt aus vier geschnitzten und farbig gefassten Tafeln mit Szenen aus dem legendären Leben des Heiligen Georg. Die Kapelle diente in früheren Zeiten als Vorstadtkirche und heute fast ausschließlich als Friedhofskapelle. Der Friedhof wurde bereits 1665 erwähnt. Nach Aufhebung des Friedhofs an der Stadtkirche 1803 wurde aus dem „Capellen-Kirchacker“ der mehrfach erweiterte Friedhof der Stadt Jever.

Standort Ev.-luth. Kirche Wiefels, Dorfstraße, 26434 Wangerland-Wiefels
Obwohl Wiefels im Wangerland liegt, hat sich die Kirchengemeinde 1947 mit der Kirchengemeinde Jever zusammengeschlossen, aber ihren eigenständigen Charakter bewahrt. Die Granitquaderkirche wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Apsissaal auf einer Warf erbaut. Nach zeitweiligem Verfall wurde sie ab 1450 wiederaufgebaut. Das Taufbecken stammt aus dem Jahr 1663. 

Ev.-luth. Kirchengemeinde Schortens

Kirchenbüro: Kirchstraße 2, 26419 Schortens, 04461/80001
info@ev-kirche-schortens.de, kirche-am-meer.de/kirchengemeinden/friesland/schortens

Die Kirchengemeinde Schortens zählt mit über 7.800 Mitgliedern den größten im Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven. Sie erstreckt sich über die Ortsteile Schortens, Heidmühle, Oestringfelde, Ostiem, Schoost, Roffhausen, Middelsfähr, Addernhausen und Upjever. 

Standort St.-Stephanus-Kirche, Kirchstraße 126419 Schortens
Die St.-Stephanus-Kirche wurde bald nach 1153 von den Oestringern als erste steinerne Kirche auf der ostfriesischen Halbinsel errichte. Weil die Kirche auf tragfähigem Sandboden erbaut ist, konnte ihr Turm direkt an das Schiff angebaut werden. Der Turm brach 1678 zusammen und wurde 1728 aus Backstein erneuert, 1817 erhielt er ein Zeltdach und das heutige Aussehen. Die Westwand der Kirche wurde um zwei Meter nach Osten verlegt. Im Inneren des hellen Kirchenschiffs fällt der ungewöhnliche Backsteinlettner ins Auge.

Standort Dietrich-Bonhoeffer-Kirche, Oldenburger Straße 34, 26419 Schortens

Nach dem Zweiten Weltkrieg verlagerte sich durch den Zuzug von Einwohnern und den Bau des Rathauses an der Oldenburger Straße der Mittelpunkt des Ortes nach Heidmühle. Dort wurde 1961 ein weiteres Gemeindezentrum errichtet und am 9. Juni 1963 eine Kirche eingeweiht. 1987 kam ein Turm hinzu, der eine fast 300 Jahre alte Glocke aus Steinseifersdorf in Schlesien trägt.
Ein weiterer Treffpunkt der Gemeinde ist das Martin-Luther-Haus, Langeooger Straße 12.

Standort Gustav-Adolf-Kirche, Glatzer Straße 226419 Schortens-Roffhausen
Durch den Zustrom von Geflüchteten in das Lager Roffhausen stieg nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der Bedarf nach einem Raum für Gottesdienste und gemeindliche Veranstaltungen. Am 9. August 1953 wurde die Gustav-Adolf-Kirche eingeweiht. Daneben besteht das Gemeindehaus als Treffpunkt für viele Gruppen.

Ev.-luth. Kirchengemeinde Sillenstede
Kirchenbüro: Mühlenstraße 2, 26419 Schortens-Sillenstede, Kirchenbüro.sillenstede@kirche-oldenburg.de, kirche-am-meer.de/kirchengemeinden/friesland/sillenstede

Die Kirchengemeinde Sillenstede umfasst die Schortenser Ortsteile Sillenstede und Grafschaft, einschließlich Glarum und Moorhausen. Das Gemeindeleben mit vielen Gruppen steht unter dem Motto „Offen für alle“. Eine zentrale Rolle spielen Gottesdienste und Kirchenmusik.

Standort St.-Florian-Kirche, Mühlenstraße 26419 Schortens-Sillenstede
Die vermutlich im Jahr 1233 fertiggestellte Kirche ist mit einer Länge von 44 Metern und einer Breite von 13 Metern die größte und bedeutendste Granitquaderkirche Frieslands. Der Chor wird innen durch einen aufwendig gestalteten Triumphbogen vom Apsissaal getrennt. Sehenswert ist der Taufstein aus dem Jahre 1250, der aus Eichenholz geschnitzte Passionsaltar von 1515/1520 sowie die Johann-Adam-Berner-Orgel aus dem Jahre 1757. Die Kirche ist in der Regel tagsüber geöffnet.

Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Minsen
Kirchenbüro: Störtebekerstraße 8, 26434 Wangerland-Minsen, 04426/228, kirchenbuero.Minsen-und-Wiarden@kirche-oldenburg.de, kirche-am-meer.de/kirchengemeinden/friesland/minsen

Zur Kirchengemeinde Minsen gehören Minsen, Horumersiel und Schillig. Die ländlich geprägte Gemeinde zählt nur rund 900 Mitglieder. Wegen der großen Zahl von Urlaubern wurde zusätzlich zu der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Kirche in Minsen 1976 die St.-Nikolai-Kirche in Schillig mit Gemeinderaum und Kurpredigerwohnung und 1993 das Paul-Gerhardt-Haus in Horumersiel gebaut. In den Sommermonaten verstärken Kurprediger und Kurpredigerinnen das gottesdienstliche Angebot. Dann finden auch Veranstaltungen statt.

Standort St.-Severinus-und-Jacobus-Kirche, Kirchstraße, 26434 Wangerland-Minsen

Die romanische Saalkirche wurde Anfang des 13. Jahrhundert gebaut. In der Halbkugel der Apsis sind Reste von Wandmalereien zu entdecken, die teilweise aus der Bauzeit, teilweise aus dem 15. Jahrhundert stammen.

Standort Paul-Gerhardt-Haus, Goldstraße 8, 26434 Wangerland-Horumersiel

Standort St.-Nikolai-Kirche, Jadestraße, 26434 Wangerland-Schillig

Ev.-luth. Kirchengemeinde Wiarden

Kirchenbüro: Störtebekerstraße 826434 Wangerland-Minsen, 04426/228, kirchenbuero.Minsen-und-Wiarden@kirche-oldenburg.de, kirche-am-meer.de/kirchengemeinden/friesland/wiarden

Die Kirchengemeinde in der Urlaubsregion Nordsee ist ländlich geprägt.

Standort St.-Cosmas-und-Damian-Kirche, Ring 1, 26434 Wangerland-Wiarden
Die Kirche wurde Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut. Im Chorraum enthält sie spätgotische Malerei, die die Apostel Petrus, Jakobus und Johannes sowie die Schutzheiligen dieser Kirche, St. Cosmas und Damian, darstellen. Der Altar wurde 1749 unter Verwendung von Teilen eines älteren Altars gebaut und 2004 in dieser Fassung restauriert. Dabei entdeckte man hinter der zugenagelten Rückwand Teile des ursprünglichen Altars aus dem 13. Jahrhundert. Die in den Altar integrierte Kreuzigungsgruppe sowie die zwölf Apostel sind aus Eichenholz geschnitzt und stammen aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Kirche ist von April bis Oktober täglich geöffnet.

Ev.-luth. Kirchengemeinde Hohenkirchen

Kirchenbüro: An der Kirche 126434 Wangerland, 04463/55 005, kirchenbuero.hohenkirchen@kirche-oldenburg.de, kirche-am-meer.de/kirchengemeinden/friesland/hohenkirchen

Die Kirchengemeinde Hohenkirchen mit knapp 1600 Gemeindegliedern ist offen für alle, die Begegnung und Besinnung suchen. Verschiedene Gruppen und Kreise laden zu Information und Austausch ein.

Standort Sixtus-und-Sinicius-Kirche, Kattrepel 1, 26434 Wangerland-Hohenkirchen
Die Sixtus-und-Sinicius-Kirche geht auf eine im 9. Jahrhundert gegründete Holzkirche zurück. Als Gaukirche war sie Sendkirche für die umliegenden Kirchen von Mederns, Minsen, Tettens, Middoge,  Wiarden, Wüppels, Oldorf und Wangerooge. Eine steinerne Kirche wurde um 1143 auf einer hohen Wort gebaut. Sie beherbergt Kunstgegenstände, vor allem Altar (1620) und Kanzel (1628) des Bildhauers Ludwig Münstermann, die zu den bedeutendsten der Kunstgeschichte des 17. Jahrhunderts gehören. Ältester Kunstgegenstand ist der Taufstein von 1260. Die Kirche ist von Ostern bis Oktober montags bis samstags von 10 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet.

Ev.-luth. Kirchengemeinde Pakens-Hooksiel

Kirchenbüro: An der Kirche 126434 Wangerland, 04463/55005, kirchenbuero.pakens@kirche-oldenburg.de, kirche-am-meer.de/kirchengemeinden/friesland/pakens-hooksiel

Die Gemeinde im Sielort Hooksiel hat ihre Kirche in der rund zwei Kilometer entfernten, wesentlich älteren Ortschaft Pakens. Die Kirche ist über die Umgehungsstraße oder zu Fuß oder per Fahrrad entlang der Pakenser Straße bzw. des Burgweges zu erreichen.

Standort Kirche Pakens, Pakens 10, 26434 Wangerland

Die Kirche zum Heiligen Kreuz wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts aus Granitquadersteinen errichtet. Das Kirchengebäude bildet einen rechteckigen Einraum mit einem Domikalgewölbe, während die anderen Kirchen im Wangerland Holzdecken besitzen. Die Orgel wurde von dem Hamburger Meister Joachim Richborn 1664 geliefert, das Gehäuse samt Seitenflügel 1679  von Ludewig Grimmes bemalt. Weitere Schätze sind der Taufstein, eine meisterhafte Barockarbeit gestiftet von Johan Johansen 1678, die Kanzel in schlichten Spätrenaissance-Formen (geschätztes 17 Jahrhundert), das Kastengestühl, das 1642 eingebaut wurde, die Votivgabe des Robbenfängerschiffs oder das Abendmahlgeschirr, das teilweise aus dem 16. Jahrhundert stammt.
Bemerkenswert ist, der Friedhof mit über 30 gut erhaltenen/restaurierten Grabstelen und Grabkellern.
Die Kirche ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Joost-Wüppels
Kirchenbüro: An der Kirche 1, 26434 Wangerland, 04463/55005, kirchenbuero.pakens@kirche-oldenburg.de, kirche-am-meer.de/kirchengemeinden/friesland/st-joost-wueppels

Wüppels war einmal eine der reichsten Pfarreien des Jeverlandes, während St. Joost seinen Seelsorger kaum ernähren konnte. 1909 wurde Wüppels mit St.Joost zu einer Kirchengemeinde vereinigt. Die Gemeinde bildet zusammen mit der Gemeinde Pakens-Hooksiel ein Gemeinschaftspfarramt. Die Gemeinde lädt In die zwei historischen Kirchen, die von gepflegten Kirch- und Friedhöfen umgeben sind, zu Gottesdiensten und Konzerten ein.

Standort Kirche St. Joost, St. Joost 1226434 Wangerland-St. Jost

Die Kirche ist nicht nur das kleinste, sondern auch eines der jüngsten Gotteshäuser im Jeverland. Die Herren zweier Güter ließen sich im 15. Jahrhundert eine Privatkapelle errichten. Die ursprünglich mit flacher Holzbalkendecke versehene Kapelle wurde 1542 zur Pfarrkirche erhoben. Patron wurde Jodokus (Joost), ein bretonischer Fürstensohn des 7. Jahrhunderts und Schutzheiliger aller Reisenden. Der Choranbau mit seinen kleinen Fenstern wurde im 17. Jahrhundert angefügt. Der frei stehende Glockenturm wurde 1773 errichtet. Das sogenannte spätgotische Faltwerk am Kanzelkorb ist ein Hinweis, dass dieses schöne Stück der Ausstattung nach aus dem späten Mittelalter stammt.
Die Kirche ist zwischen Ostern und den Herbstferien von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

Standort Kirche Wüppels, Wüppels, 26434 Wangerland-Wüppels

Die Kirche Wüppels wurde im späten 13. Jahrhundert aus Backsteinen im Klosterformat auf einem Fundament aus unbehauenen Findlingen errichtet. Zusammen mit der Kirche bildeten früher Pfarrhaus, Schule und Dorfkrug die Grundelemente eines gut organisierten Kirchspiels. Inzwischen dienen die Gebäude Heute dienen diese Gebäude anderen Zwecken. Im Innern der Kirche befinden sich im Fußboden Grabplatten der Familie Fischhausen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Im Eingang hinter der Schwelle ist der Deckel eines Steinsarges aus dem 13. Jahrhundert zu finden. Weitere Schätze sind der Altar mit den geschnitzten Apostelfiguren aus dem Jahr 1523 und die Kanzel mit Mose als Kanzelträger aus dem Jahre 1651. Die Kirche ist zwischen Ostern und den Herbstferien von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

Ev.-luth. Kirchengemeinde Oldorf
Kirchenbüro: An der Kirche 1, 26434 Wangerland, 04463/55005, kirchenbuero.hohenkirchen@kirche-oldenburg.de, kirche-am-meer.de/kirchengemeinden/friesland/oldorf

Die Kirchengemeinde Oldorf unterhält auf der Kirchwarf einen eigenen Friedhof.
In der früheren Schule und ehemaligen Küsterwohnung befindet sich ein Dorfgemeinschaftstreff und bietet den Gottesdienstbesuchern Raum für eine Teetafel. Auch die Beratungen des Gemeindekirchenrates finden in diesem Haus statt.

Standort St. Marien-Kirche, Neuwarfer Straße 14, 26434 Wangerland-Oldorf

Die Saalkirche aus Backsteinen ist im Jahre 1420 erbaut worden. Besucher betreten sie durch das enge Nordportal und überschreiten dabei eine Schwelle, die von einem alten Granitfindling gebildet wird. Kirchenschiff und Chorraum sind durch einen in die Ostmauer des romanischen Baues eingebrochenen spitzbogigen, breiten Durchlass miteinander verbunden. Hier dürfte in romanischer Zeit eine Apsis den östlichen Schluss gebildet haben. Eine Balkendecke schließt die Kirche nach oben ab. Sie beherbergt einen Kreuzigungsaltar, der um 1520/21 gebaut wurde.

Ev.-luth. Kirchengemeinde Sande
Kirchenbüro: Hauptstraße 72, 26452 Sande, 04422/642, kirchenbuero.sande@kirche-oldenburg.de,, kirche-am-meer.de/kirchengemeinden/friesland/sande

Standort St.-Magnus-Kirche, Hauptstraße 76, 26452 Sande

Die St.-Magnus-Kirche ist die dritte Kirche in Sande und wurde um 1350 auf einer Wurt erbaut.  Die ältesten Teile sind romanischen Ursprungs, das Kirchenschiff ist gotischen Einflüssen zuzurechnen.Altar, Kanzel und das Taufbecken sind Werke aus der Blütezeit des Barock.Der etwa 30 Meter hohe Glockenturm wurde um 1657 errichtet und beherbergt drei Bronzeglocken.
Die erste wurde 1423 gegossen und 1725 nach einem Bruch umgegossen. Die zweite, auch große Glocke genannt, wurde 1522 gegossen. Die kleine entstand 1646. Die Kirche wird umgeben von dem alten Friedhof. Die Kirche ist montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr geöffnet.

Standort Christuskirche, Paul-Hug-Straße 58, 26452 Sande-Cäciliengroden 

Die Kirche am Rand von Cäciliengroden wurde 1958/59 erbaut. Sie bildet mit dem Gemeindezentrum „Die Brücke“ eine Einheit. 2009 feierte die Christuskirche ihr 50jähriges Jubiläum. Die Kirche ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet.

Ev.-luth. Kirchengemeinde Varel
Kirchenbüro: Schlossplatz 3, 26316 Varel, 04451/966219, kirchenbuero@ev-kirche-varel.de, kirche-am-meer.de/kirchengemeinden/friesland/varel

Die Ev.-luth. Kirchengemeinde Varel ist mit rund 13.500 Mitgliedern die größte Gemeinde des Kirchenkreises Friesland-Wilhelmshaven. Sie besteht aus vier Gemeindebezirken: die historische Schlosskirche  in der Innenstadt (zwei Pfarrbezirke) und drei umliegende Gemeindezentren in Büppel, Dangastermoor und Obenstrohe. Zur Kirchengemeinde gehören zudem die Auferstehungskirche am Friedhof Varel und die Kapelle im Ev. Altersstift Simeon und Hanna. Zentrale Anlaufstelle für die gesamte Gemeinde ist das Kirchenbüro an der Schlosskirche. Das Gemeindehaus hat zwei Eingänge: einen gegenüber der Grundschule am Schlossplatz und einen weiteren, der von der Kirchenstraße zugänglich ist.

Standort Schlosskirche, Schlossplatz, 26316 Varel

Die Schlosskirche wurde um 1150 an der höchsten Stelle Varel errichtet. Zuvor hatte dort schon eine kleine Holzkirche gestanden. Rund um die Kirche ließen die Vareler Grafen nach 1650 eine Schlossanlage bauen, die nach einem Brand um 1870 vollständig abgebrochen wurde.
Ältester Teil der Schlosskirche ist das Längsschiff aus dem 12. Jahrhundert. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde die Doppelturmanlage als romanisches Westwerk ergänzt. Die nach Zerstörung verbliebenen Rümpfe wurden im 18. Jahrhundert unter einem Dach zusammengefasst. Im 15. Jahrhundert wurden Querschiff und Chor im Osten angefügt. 1613 bis 1618 schuf der Bildhauer Ludwig Münstermann aus Hamburg das aus Eiche geschnitzte Altarretabel, Predigtkanzel und Taufstein mit Deckel. Im Chor befindet sich die Gruft der gräflichen Familien von Aldenburg und Bentinck. Die Schlosskirche ist geöffnet vom 1. April bis 31. Oktober täglich von 11 bis 16 Uhr, vom 1. November bis 31. März montags bis freitags 11 bis 16 Uhr.

Standort Gemeindehaus „Die Arche“ Geestweg 926316 Varel-Büppel

Das Gemeindehaus „Die Arche“ im historischen Zentrum des Dorfes ist umgeben von drei Neubaugebieten Lekewiesen, Tulpengrund und Torfbogen. Angebote für junge Familien und Kinder sind ein Schwerpunkt. Kreise für die ältere Generation und Aktivitäten zusammen mit den Landvolkvereinen gehören zu den wichtigen Elementen des Gemeindelebens. Die Arche ist zentraler Veranstaltungsort vieler Kurse der der Ev. Familien-Bildungsstätte.

Standort Martin-Luther-Haus, Zum Jadebusen 112, 26316 Varel-Dangastermoor

Das Martin-Luther-Haus bietet seit 1984 Gemeindemitgliedern aus den Ortschaften Borgstede, Dangast, Dangastermoor, Jeringhave, Langendamm, Moorhausen, Rallenbüschen, Rotenhahn, Tange und Winkelsheide einen Treffpunkt für Gottesdienste, Kreise, Feiern und anderes.
Standort Gemeindehaus St. Michael, Riesweg 30, Varel-Obenstrohe
Das Gemeindehaus in Obenstrohe wurde 1967 als erste Außenstelle der Gemeinde erbaut. Das Gemeindehaus mit einem Mehrzweckraum ist zugleich die Kirche von Obenstrohe.

Ev.-luth. Kirchengemeinde Neuenburg

Kirchenbüro: Graf-Anton-Günther-Str. 8, 26340 Zetel-Neuenburg, 04452/918130, kirchenbuero.neuenburg@kirche-oldenburg.de, kirche-am-meer.de/kirchengemeinden/friesland/neuenburg

Die Kirchengemeinde Neuenburg liegt direkt am Neuenburger Urwald. Mit knapp 2100 Gemeindegliedern ist sie die kleinste der drei Gemeinden der Friesischen Wehde. Die Gottesdienste finden in der Schlosskapelle im 1462 erbauten Neuenburger Schloss statt. Außerdem gibt es das Gemeindehaus an der Graf-Anton-Günther-Straße 8. Schwerpunkte sind unter anderem Gottesdienste und Veranstaltungen mit besonderer Musik sowie Konfirmandenarbeit.

Standort Schlosskapelle, Schlossgang 126340, Zetel-Neuenburg

Erst beim Ausbau der Festungsanlage zur Burg Neuenburg 1578 bis 1583 wurde ein Kirchenraum errichtet. Lage und Grundriss bilden als Mauerwerk den historisch ältesten Kern der heutigen Schlosskapelle. Im Innenraum wurden im Lauf der Jahrhunderte viele Veränderungen vorgenommen. Der Hauptzugang erfolgt über die Nordwestecke des Burghofs. Die Kirche wird nur nach Absprache geöffnet.

Ev.-luth. Kirchengemeinde Bockhorn
Kirchenbüro: Lauwstraße 5, 26345 Bockhorn, 04453/75 86, kirchenbuero.bockhorn@kirche-oldenburg.de, kirche-am-meer.de/kirchengemeinden/friesland/bockhorn

Die Kirchengemeinde Bockhorn umfasst die Osthälfte der Friesischen Wehde. Mittelpunkt ist das Gemeindezentrum in Bockhorn mit Gemeindesaal, Kirchenbüro, Bücherei, Jugendraum und Kindergarten sowie die St.-Cosmas-und-Damian-Kirche. Im Süden der Gemeinde dienen die Friedhofskapelle Bredehorn, Linsweger Weg und das Gemeindehaus Grabstede, Theilenmoorstraße 10 mit einem Gemeindesaal als weitere Gottesdienstorte.

Standort St.-Cosmas-und-Damian-Kirche, Lauwstraße, 26345 Bockhorn

Die 1230 zum Teil aus Findlingen gebaute St.-Cosmas-und-Damian-Kirche ist ältestes Gebäude im Ort. Ältester Einrichtungsgegenstand ist ein Taufstein aus dem 13. Jahrhundert. Die Christian-Vater-Orgel aus dem Jahr 1722 begleitet nicht nur den Gottesdienst der Gemeinde, sondern ist auch Ziel von Musikfreunden aus aller Welt.

Leider nicht auf der Liste

Von den folgenden Gemeinden und Gemeinschaften liegen leider noch nicht weitere Informationen vor, sie sollen aber hier zumindest genannt werden:

  • Adventgemeinde Varel, Lerchenstraße 6, 26316 Varel
  • Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Varel (Friedenskirche), Johann-Gerhard-Oncken-Straße 22, 6316 Varel
  • Evangelische Freie Gemeinde Jever, Wangerländische Str. 526441 Jever
  • Katholische Kirchengemeinde St. Benedikt Jever, Große Wasserpfortstraße 1, 26441 Jever
  • Gemeinde Heidmühle der Neuapostolischen Kirche, Kreuzweg 59/ Lübecker Straße26419 Schortens/Heidmühle
  • Ev.-luth. Kirchengemeinde Zetel
  • Ev.-luth. Kirchengemeinde Cleverns-Sandel
  • Ev.-luth. Kirchengemeinde Waddewarden-Westrum
  • Ev.-luth. Kirchengemeinde Middoge
  • Ev.-luth. Kirchengemeinde Tettens
  • Ev.-luth. Kirchengemeinde Wangerooge

Der Landkreis Friesland zeigt seine Diversität und religiöse Vielfältigkeit auch in den Sozialen Medien durch die verschiedenen Grüße zu den Feiertagen im Jahreslauf. Hier Beispiele: